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Was muss man beim Aufbau eines Wireless LAN beachten?

Generell ist es so, daß man ein FunkLAN testen muss - theoretisch berechnen lässt
sich eine Funkzelle kaum. Allerdings gibt es ein paar Regeln, die man beachten sollte.

Standort des AccessPoints wählen

  • Der AccessPoint sollte grob in der Mitte des zu versorgenden Volumens stehen.
  • Große freie Bereiche sind besonders gut geeignet (Innenhöfe, Gänge, Galerien).
  • Gut geeignet sind auch Leichtbau- (Rigips-) Wände und Glaswände oder Wände mit vielen Fenstern - beides dämpft die Funkwellen kaum.
  • Schlecht sind (Stahl-)Betonwände und mit Metall bedampfte (Energiespar-)Fenster.
  • Auch wenn man scheinbar durch einer dicken Wand funken kann, so kommt Empfang meistens durch Reflexionen zustande.
  • Eine kurze Entfernung zum AccessPoint bedeutet nicht automatisch eine gute Funkversorung: man kann ohne weiteres 2 Meter neben einem AccessPoint keine Funkverbindung bekommen, wenn man von diesem durch eine Blechwand getrennt ist. Man muss sich vor Augen halten, dass die Ausbreitung ungefähr 'optoakustisch' ist, also ein Mittelding zwischen optischer und akustischer Ausbreitung.
    • Es macht absolut keinen Sinn, durch eine Stahlbetonwand zu funken (und wenn man noch so starke Antennen hat).
    • Umgekehrt kann man eine überraschend gute Funkversorgung hinbekommen, wenn man die Gegebenheiten für seine Zwecke nutzt.
    • Dann kann evtl. eine Metallwand als Reflektor dienen, ein Fenster kann die Rettung für einen sonst unzugänglichen Raum werden, ein Fahrstuhlschacht kann eine willkommene Abschottung gegen eine andere Nachbarfunkzelle sein.

Möglichst einen freien Kanal wählen (klassisches WLAN im 2,4 GHz-Bereich).

  • Da in einem Wohngebiet meist viele AccessPoints stehen, die sich gegenseitig stören können (z.B. stört ein AccessPoint auf Kanal 5 auch die Kanäle 3 - 7) muss man sich einen möglichst freien Bereich suchen. Viele AccesPoints zeigen bei der Kanaleinstellung eine Übersicht über die Kanalbelegung an; wenn die fehlt, muss man einfach probieren.
  • Wenn man am AccessPoint die Sendeleistung einstellen kann, fängt man mit 30 - 50 mW an und reduziert sie dann soweit wie man noch guten Empfang hat. Unnötig starke Sendeleistung bringt nichts, stört den Nachbarn und trägt seinen Teil zum ElektroSmog bei.
  • Achtung: manche Länder haben Einschränkungen bezüglich der Auswahl des Funkkanals und der maximal zulässigen Sendeleisung (In Deutschland Kanal 1-13 mit maximal 30mW).
  • Achtung: Gerade Laptops mit Centrino-Chipsatz haben oft nur die Kanäle 1-11, obwohl in Europa auch 12 und 13 erlaubt sind. Dieses Manko wird zu allem Überfluss als Feature vermarktet (WorldMode).

Wenn möglich 5 GHz nutzen

  • Modernere AccessPoint und Laptops können meistens auch WLAN im 5 GHz-Band
  • Dort gibt es erheblich mehr Kanäle und die Kanäle stören sich nicht über Kanalgrenzen hinweg, im Unterschied zum 2,4 GHz-Band
  • Im 5 GHz-Band gibt es auch weniger Störungen durch andere Funkanwendungen (Videoübertragung, Fernsteuerungen, Bluetooth, Microwelle usw.)

Antennen optimieren

  • Den AccessPoint möglichst nicht durch Möbel und andere Materialien verdecken
  • Die Antennen vom AccessPoint weg mit 90 Grad zueinander ausrichten

Oft steht der AccessPoint nahe beim funktechnisch ungünstigen DSL-Anschluss

  • Es kann viel helfen den AccessPoint mit einem längeren Ethernet-Kabel vom DSL-Anschluss weg an einen besseren Platz zu stellen
  • Wen die Strecke zu gross ist und/oder man sich am Kabel stört - schliesslich will man wireless - kann man sich auch mit PowerLine viele Funkprobleme lösen, in dem man den AccesPoint funktechnisch optimal aufstellt und die Strecke zum DSL-Anschluss über die Steckdosen überbrückt (PowerLine übertraegt Computerdaten über die Stromversorgung im Haus).

Repeater

  • Mitunter werden WLAN-Repeater angeboten, die sozusagen ein WLAN 'verlängern'. Davon ist abzuraten, da sie meist nicht den gewünschten Effekt bringen. In der Regel bringen sie kaum mehr Reichweite, mit erheblichen Nachteilen bei der Bandbreite und der Zuverlässigkeit. Oft kommt man besser weg, wenn man die fehlende Reichweite mit PowerLine überbrückt.

Sicherheit

  • Stellen sie Verschlüsselung mit WPA2 ein
  • Ändern sie das Standard-Passwort, sowohl für das Webinterface, als auch für die WPA-Verschlüsselung
  • Ändern sie auch ein langes individuell aufgedrucktes Passwort (z.B. FritzBox), weil nicht immer klar ist wie dieses Passwort generiert wird und weil evtl. eine sog. Rainbow-Table dafür existiert. So hat sich z.B. bei machen Herstellern herausgestellt, dass ein relativ simpler Algorithmus hinter dem 'Zufallspasswort' steckt oder bei der FritzBox ist zumindest klar, dass das Passwort nur aus Zahlen besteht.

Siehe auch


FAQ Für die Versorgung einer möglichst großen Fläche sollte man möglichst mehrere AccessPoints verwenden, statt nur einen mit einer möglichst 'starken' Antenne zu verwenden. Zwei Gründe sprechen für diese Variante:
  • Da sich alle Geräte innerhalb einer Funkzelle die zur Verfügung stehende Bandbreite teilen, bleibt bei mehreren Funkzellen pro Gerät mehr 'übrig' - der Durchsatz pro Gerät ist größer.
  • Eine Antenne mit hohem Gewinn (die ein großes Gebiet versorgt) bedeutet immer auch einen hohen Empfangsgewinn - man 'fängt' sich mit so einer Antenne also im wahrsten Sinne des Wortes auch mehr Störungen 'ein'.

Ein Wireless LAN kann in verschiedenen Modi betrieben werden. In fast allen Fällen geht es um den 'infrastructure mode'.

{ WirelessLAN | WlanReichweite }