Ist Wireless LAN gesundheitsschädlich?
FAQ
Im Wesentlichen läßt sich sagen, daß es keine physikalischen Argumente gibt, die nahelegen würden, daß die Strahlung des Wireless LAN schädlich ist. Das heißt nicht, daß es erwiesenermassen unschädlich ist!
Aber, die abgestrahlten Energien bei Wireless LAN liegen - bei ähnlichen Frequenzen - bei weitem unter den Energien von Mobiltelefonen (oder Mikrowellen). Darum müsste man sich - wenn überhaupt - zuerst bei den Handys Sorgen machen.
Nur wenig Untersuchungen zu WLAN, meist wird der problematischere Mobilfunk untersucht
Ein
Gutachten der Uni Bremen ist die einzige praktische Untersuchung zum Thema 'Gesundheitsauswirkungen von Wireless LAN'. Die einschlägige Forschung konzentriert sich momentan auf das 'populärere' Thema Mobilfunk. Allerdings lassen sich aufgrund dieser Untersuchungen auch Rückschlüsse auf das verwandte WLAN ziehen, und allgemein ist sich die Fachwelt einig, dass WLAN aufgrund der um ein vielfaches geringeren abgestrahlten Leistung und der gleichzeitig größeren Distanz zum Körper (speziell zum Kopf) keine negativen Auswirkungen auf den Menschen hat. Die Leistungsflussdichte nimmt ja mit 1 durch Abstand im Quadrat ab, so dass typischerweise das Laptop mit seinen Antennen schon von daher weit weniger 'gefährlich' ist als das Handy direkt am Kopf, von der WLAN-Basisstation in einigen Metern Entfernung ganz zu schweigen.
Noch unsortiere Sammlung von Untersuchungen und Pressemeldungen
Eine Studie der Uni Wien, die zu dem Ergebnis kommt, auch geringe Handy-Strahlung schädlich sei, ist wahrscheinlich
gefälscht.
Im Juli 2007 gab es eine
Kleine Anfrage zu diesem Thema von Bündnis 90/Die Grünen an die Bundesregierung. Mehr dazu bei
heise-news. Der entsprechende
Artikel beim Spiegel ist dagegen eher aufgebauscht.
Unabhängig von den Energien gilt für beide, daß es sich um
nichtionisierende Strahlung handelt, die 'nur' das Gewebe erwärmen. Darüber hinausgehende Auswirkungen sind Hypothesen, die sich mit den Gesetzten der Physik kaum begründen lassen - auch Biologie und Medizin können hier noch keine abschließenden Aussagen treffen. Eine der Hypothesen beschreibt Störungen der Van der Wals-Kräfte, die auch die Wasserstoff-Brücken betrifft (
Heise Newsticker Meldung).
Studien und Messungen finden sich im folgenden Abschnitt:
Deutsches Mobilfunk Forschungsprogramm (DMF).
Interview mit Prof. Dr. Jan Gimsa im Vorfeld einer Tagung in Rostock zum Abschluss eines mehrjährigen
Forschungsprojektes zu den Auswirkungen von Handystrahlung.
Heise meldet
neue Erkenntnisse aus einer vierjaehrigen
REFLEX-Studie, in der es Hinweise auf eine genschädigende Wirkung von elektromagnetischen Feldern gab.
Vor kurzem haben schwedische Wissenschaftler angeblich erstmals nachgewiesen, dass von Mobiltelefonen ausgehende elektromagnetische Felder
neuronale Schädigungen bei Säugetieren verursachen.
Andererseits gibt es eine
neue Studie der Universität Leeds, die zum Schluss kommt, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer bestimmten Sorte von Gehirntumoren (was ist mit anderen Sorten?) und Mobiltelefonen gibt. Eine
Studie mit ähnlichem Ergebnis der Uni Bremen.
Es gibt von nahezu allen Herstellern Aussagen zur 'Unschädlichkeit' der Technologie, z.B.:
http://www.enterasys.com/products/whitepapers/health-wpaper0499.html
diese sind allerdings naturgemäß mit Vorsicht zu genießen
'Härtere' Aussagen und Messwerte lassen sich unter diesen URLs finden:
http://www.novocomp.de/prod/wirl/Allg/pMediD.shtml
bzw. als PDF zum Download unter
http://wlan.informatik.uni-rostock.de/literatur/downloads/pdf/funkconsult_0599.pdf
Allerdings ist auch diese Studie von einem Hersteller von Funklan-Systemen (Lucent Technologies) in Auftrag gegeben worden.
Der Hersteller
Artem hat inzwischen
die Zulassung seiner AccessPoints und Funkkarten für das medizinische Umfeld erhalten - allerdings geht die zugrundeliegende Norm
(EN60601-1-2 für Einsatz in Kliniken und Arztpraxen) in keinster Weise auf die Auswirkungen von WLAN auf den Menschen ein, sondern nur auf die Wechselwirkung mit (empfindlichen bzw. lebenswichtigen) medizinischen Geräten. Es ist aber zumindestens beruhigend zu wissen, dass nicht jeder PDA mit WLAN-Karte im Krankenhaus zu einem Absturz lebenserhaltender Geräte führt - Handys erfüllen diese Norm übrigens nicht...
Sehr interessant ist eine Studie von Frau Prof. Dr. U. van Rienen / Universität Rostock anlässlich der Abschlussveranstaltung der BMBF-Förderinitiative 'Einsatz und Nutzung drahtloser Kommunikation' am 18.6.2001 in Rostock - herunterzuladen unter
http://wiss.informatik.uni-rostock.de/hochschulen/downloads/v3/pdf/van_rienen.pdf
Leider sind die unter den Quellen genannten URLs teilweise veraltet, teilweise auch mit Rechtschreibfehlern 'behaftet' - also mal mit den Stichwörtern eine Suchmaschine bemühen...
Ebenfalls umfassende Infos und Messungen allgemein zum Thema 'Elektromagnetische Felder am Arbeitsplatz' finden sich in einem Bericht des Bayerischen Landesamts für Arbeitsschutz, Arbeitsmedizin und Sicherheitstechnik:
http://www.lfas.bayern.de/publ/emf1/emf1_ix.htm
(hier sind vor allem explizit die gesetzlichen Grenzwerte erwähnt).
Links:
Wissenschaftliche Studien
Microwellenherde, vermutlich nochmal kritischer als Mobilfunk
Da
WirelessLAN die gleiche Frequenz nutzt wie Mikrowellenherde - bei weit geringerer Leistung - ist es auch interessant, sich Untersuchungen zu diesem Thema anzuschauen. Das Bild ist ein Spectrum 1,7m entfernt von einem Microwellenofen (aktiv) (keine wissenschaftliche Messung, sondern adhoc zu Hause aufgenommen).
Zum Thema 'Mikrowellenherd' hier einige URLs:
Kritischere Berichte finden sich hier:
Inwieweit man diese für seriös erachtet, muss jeder selbst entscheiden.
Der Unterschied in den genannten Grenzwerten für die Leckstrahlung von Mikrowellenherden (10 mW/cm2 bzw. 5 mW/cm2 in 5cm Entfernung) lässt sich vielleicht dadurch erklären, dass Mikrowellenherde der DIN VDE 0720-1 unterliegen ('Elektrowärmegeräte für den Hausgebrauch und ähnliche Bestimmungen'), in der eben besagte 5 mW/cm2 in 5cm Entfernung genannt werden, die gesetzlichen Grenzwerte für die Allgemeinbevölkerung nach dem beiliegenden PDF 'emf - Bay. Landesamt' jedoch bei 10 mW/cm2 liegen (bei Arbeitsplätzen sogar bis 50 mW/cm2). Zum Vergleich: Senkrechte Sonnenstrahlung in mittleren Breiten in Meereshöhe liefert etwa 100 mW/cm2.
Auch DECT-Telefone funken in der Wohnung:
Gar nicht lustig
{
WirelessLAN }