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Airport-Extreme BaseStation
Die Airport-Extreme BaseStation ist das neueste Mitglied der 'legendären' BaseStation-Serie von Apple.
Wiederum verhilft Apple dabei einer neuen Technologie zum Durchbruch auf dem Massenmarkt: die Airport-Extreme BaseStation sind - zusammen mit den entsprechenden Client-Karten für die 12"- und 17"-Powerbooks - die ersten
802.11g-Komponenten, die in großen Stückzahlen verfügbar sind
siehe auch heise-Newstickermeldung vom 16.4.2003.
Gleichzeitig ist die BaseStation aber (natürlich) auch ein Design-Objekt, das man sich im Wohnzimmer an die Wand hängen kann - ein entsprechender Halter wird mitgeliefert
Die BaseStation ist in zwei Versionen erhältlich: einmal "pur", und dann mit integriertem 56k-Modem und Anschlussmöglichkeit für eine externe Antenne.
!Achtung! An der BaseStation mit externem Antennenanschluss funktionieren nur
bestimmte externe Antennen - auch wenn man theoretisch ('dank' genormter MCX-Buchse) jede WLAN-Antenne anschließen könnte! Es werden (Stand September 2003) nur die Antennen von
Dr. Bott (die auch von Apple vertrieben werden) oder
HyperLink Technologies als externe Antennen 'erkannt'. Offenbar fragt die Schaltung auf der entsprechenden Platine (siehe Fotos weiter unten) beim Booten der BaseStation ab, ob ein bestimmter Widerstand am Antennenausgang vorhanden ist. Erst dann wird dieser aktiviert - werden andere als die oben erwähnten Antennen angeschlossen, dann werden stattdessen weiterhin die internen Antennen verwendet. (Ob eine externe Antenne als solche erkannt wird, zeigt am einfachsten das 'AirPort Admin Utility' an.) Der Mechanismus dabei ist folgender: an den Antennenausgang wird eine Spannung von 3.25 V angelegt, dann der Strom gemessen, der dabei fließt. Ist keine der obigen Antennen angeschlossen, dann liegt zwischen den Pins ZT1 und ZT2 (siehe Fotos), ebenso wie zwischen ZT1 und ZT3, sowie zwischen ZT1 und ZT5 eine Spannung von 3.25 V an. Wird hingegen eine der "erlaubten" Antennen angeschlossen, liegt zwischen ZT1 und ZT2, ZT1 und ZT4 eine Spannung von -3.25 V.
Es gibt jetzt mehrere - mehr oder weniger umständliche - Methoden, diese Schaltung zu umgehen, und beliebige externe Antennen anzuschließen (bzw. dafür zu sorgen, dass die angeschlossene Antenne auch als solche erkannt wird
):
- Beim Booten einen passenden Widerstand (z.B. 56 Ohm) zwischen den Innenleiter und die Abschirmung der Antennenbuchse halten - da das eine etwas "fummlige" Angelegenheit ist, empfiehlt es sich, dazu einen entsprechenden "Widerstandsstecker" zu basteln. Man muss das zum Glück nicht dauernd machen, da - wie gesagt - die Antenne nur beim Booten abgefragt wird, danach kann man dann ohne weiteres eine "normale" Antenne anschließen.
- Man kann den entsprechenden Widerstand auch durch Anschließen eines passenden Blitzschutzes erreichen - das hat den Vorteil, dass man nicht jedesmal beim Booten basteln muss. Vor allem bei festinstallierten Außenantennen ist ein Blitzschutz eh sehr empfehlenswert, also hat man damit zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Allerdings ist nicht jeder Blitzschutz geeignet - die 'gängigen' Gaskapseln funktionieren z.B. nicht, es müssen sog. 'Lamda-Viertel-Ableiter' sein. Eine Liste funktionierender Modelle findet sich - zusammen mit anderen nützlichen Infos - hier.
- Man könnte durch entsprechende Manipulation der Schaltung diese dazu bringen, einfach jedesmal eine angeschlossen Antenne zu detektieren, egal ob wirklich eine solche angeschlossen ist oder nicht. Allerdings erfordert das ein "Reverse-Engineering" der entsprechenden Schaltung und das ein-, um- oder ablöten von Teilen... Dazu muss man aber 'eh die BaseStation öffnen - und warum dann nicht gleich einfach über ein entsprechendes Lucent-Pigtail Kabel die externe Antenne direkt an die Mini-PCI Karte anschließen??
- Abraten würde ich vom Versuch, einfach einen entsprechenden Widerstand parallel zur Antenne zu schalten - das dürfte die Eigenschaften der Antenne negativ beeinflussen. Sicher bin ich dabei allerdings nicht - weiß jemand mehr?
Fazit: Wer 'eh eine Anlage mit fest installierten Außenantennen plant, kann sich die Sache mit dem Blitzschutz mal anschauen - ansonsten würde ich eher die billigere Variante kaufen (natürlich nur, wenn man das Modem nicht braucht), und die eventuelle externe Antenne direkt an die Karte anschließen. Entsprechende Pigtail-Kabel sind inzwischen Standard, wohingegen MCX-Pigtailkabel häufig noch Sonderanfertigungen sind.
- Weitere Features der BaseStation:
- WAN-Anschluss für ein DSL-/Kabelmodem mit Ethernet 10MBit und PPPoE
- Man kann einen USB-Drucker anschließen, der dann via "Rendevouz" allen Macs im Funknetz zur Verfügung steht.
- Die (Sende-)Leistung ist via Software reduzierbar (!) - ein wichtiges Feature beim Einsatz mehrerer AccessPoints nebeneinander, und/oder beim Einsatz einer externen Antenne (dieses Feature bieten die allerwenigsten AccessPoints - und wenn, dann eher teure Geräte).
- WDS ('Wireless Distribution System') wird unterstützt, d.h. die Stationen unterstützen Wireless Bridging und Wireless Relays - offiziell nur mit Apple Geräten, laut diesem Artikel aber auch mit anderen Geräten, die WDS unterstützen, z.B. AccessPoints von Linksys, Buffalo und SMC.
- unterstützt WPA, hier ein Artikel, der die Konfiguration im Detail beschreibt
In den folgenden Fotos sind beide Versionen in unterschiedlichen 'Zerlegungsstadien' zu sehen - soweit nicht anders erwähnt, sind die Fotos von der 'Nicht-Modem-Version'.
(Fotos der zerlegten "großen" BaseStation (mit Modem und externem Antennenanschluss) finden sich u.a. auch
hier - für alle 'experimentierfreudigen' User ist da auch beschrieben, wie man sie auseinandernimmt.)
- Die BaseStation von oben:
- und von hinten/unten - deutlich erkennt man die verschieden Anschlüsse (von links nach rechts: Strom, USB, Ethernet 10/100, WAN-Anschluss für ein DSL-/Kabelmodem (Ethernet 10MBit PPPoE)):
- mit abgenommenem Gehäuseoberteil:
- zwei Nahaufnahmen der Antennen - hier erkennt man auch, warum die Airport-Extreme BaseStation ein deutlich größeres Gebiet versorgt als die "klassische" BaseStation mit ihrer Standard-Lucent Karte - die zwei Antennen haben einen deutlich größeren Abstand und sind besser an die Wellenlänge angepasst. Abstandshalter zwischen dem Antennenträger (Metall, dient offensichtlich auch als "Groundplane") und den eigentlichen Antennen ist einfach je ein Stück Schaumstoff:
- Hier erkennt man zusätzlich noch gut die kleine 'Verteilerplatine', die für die Antennen-Diversity sorgt:
- Bei der Version mit externem Antennenanschluss ist diese Platine deutlich größer - hier im Bild. Deutlich zu erkennen sind die Anschlüsse für die verschiedenen Antennenkabel: unten links ('RADIO') der Anschluss an die Airport-Extreme Karte, ganz oben links und ganz recht außen die Anschlüsse für die internen Antennen ('AUX'), und links außen in der Mitte der Anschluss zur externen Antennenbuchse ('EXT'). Auf der rechten Seite sind auch die mit 'ZT1' bis 'ZT5' bezeichneten Anschlüsse für die Stromversorgung dieser Platine sowie die Steuerungsinformationen für den externen Antennenanschluss:
- Der abgezogene Antennenstecker im Detail - es handelt sich um den proprietären Lucent-Stecker:
- Mit abgenommenem Gehäusedeckel:
- Und nochmal:
- Ohne Airport-Extreme Karte:
- Die entfernte Airport-Extreme-Card - es handelt sich um die gleiche Mini-PCI-Karte, die auch in den neuen G4 sowie den 12"- und 17"-Powerbooks verwendet wird:
- Airport-Extreme-Card von vorne (unscharf ), zu sehen ist der Lucent-Antennenanschluss (hier würden also auch alle externen Antennen mit entsprechendem Stecker passen, z.B. die Lucent-RangeExtender Antenne):
- Mainboard mit abgenommenem Kühlkörper:
- Hier sieht man sehr schön den - normalerweise vom Kühlkörper abgedeckten - AMD-Prozessor (ein Au1500 333MHz RISC-Prozessor, allerdings nicht in PowerPC-Architektur) und zwei Broadcom-Chips:
- Die Unterseite des Kühlkörpers - gut zu sehen sind die 3 Wärmeleitpads: eines für den Prozessor, eines für die Broadcomm-Chips - die offensichtlich relativ viel Leistung 'verbraten', und eines für die zwei Speicherriegel (im Bild oben links neben dem Prozessor):
- Der Kühlkörper von der Seite - zu sehen ist einerseits, dass das Teil ziemlich massiv ist, und andererseits der Einschnitt, in dem die Airport-Extreme-Card liegt:
- Die Oberseite des Kühlkörpers - gut zu sehen sind die Wärmeleitpads für die Airport-Extreme-Card, die ebenfalls relativ viel Leistung aufzunehmen scheint:
- Die Unterseite des Mainboards mit abgenommenem Gehäuseboden:
- Und nochmal:
- Hier nochmal eine Aufnahme des Gehäusebodens mit montiertem Mainboard: zu sehen ist ein Stecker, an den bei der "kleinen" Version nichts angeschlossen ist (im Bild darüber auf der Mainboardunterseite ganz links zu erkennen).
- Bei der "großen" BaseStation ist hier die Platine angeschlossen, die das Antennensignal von den internen auf die externe Antenne 'umleitet':
- Bei der Version mit externem Antennenanschluss ist in der Einbuchtung im Gehäuseboden noch eine kleine Platine befestigt, deren einzige Aufgabe es ist, das Antennenkabel für den externen Antennenanschluss mit der entprechenden Buchse zu verbinden.
- Hier die Draufsicht auf den externen Antennenstecker - es handelt sich um eine standardisierte MCX-Buchse:
-- Andreas Kalkbrenner - 1. September 2003
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