Was ist eine Fresnel-Zone?
FAQ
Man braucht eine gute Sichtverbindung zwischen den Endpunkten einer Richtfunkstrecke.
Eine gute/schlechte Sichtverbindung - das klingt aber
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komisch: Entweder die Sichtverbindung ist da oder eben nicht!??
Nicht ganz: bei der elektromagnetischen Wellenübertragung kommt der sogenannten Fresnel-Effekt zum Tragen:
Um die direkte optische Sichtlinie zwischen den Antennen muss man sich einen Rotationselipsoid denken, der ungefähr die Form einer Gurke oder eines '(American) Footballs' hat.
Je weiter voneinander enfernt Sende- und Empangsantennen einer Richtfunkstrecke sind, desto grösser wird der Durchmesser diese sogenannten 'Fresnel-Zone', je höher die Frequenz, desto kleiner wird der Durchmesser dieser Zone.
Eine 'schlechte' Sichtverbindung hat man dann, wenn diese Fresnel-Zone durch irgend ein Hindernis verletzt wird.
Wenn nun z.B. ein Hausdach in diese Fresnel-Zone hineinragt, so wird die Übertragung stark gedämpft.
Sehr schön dargestellt wird dieser Effekt auf einer Seite von Lancom - hier kann man sich gleich für eine bestimmte Distanz und Frequenz die Fresnel-Zone sowie die Erdkrümmung (
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wichtig für lange Richtfunkstrecken - wird oft vergessen!) berechnen lassen.
Faustregel: Wenn mehr als 80% der Fresnel-Zone verfügbar ist, so ist keine relevante Dämpfung vorhanden.
Der grösste Durchmesser einer Fresnel-Zone ergibt sich folgendermassen:
R = 0.5 * Sqr( λ x D )
R = Radius der Fresnel-Zone
λ = Wellenlänge (bei 2.4GHz: 300.000 km/s / 2.400.000 kHz = 0,125m => ca. 12cm)
D = Distanz zwischen den Antennen
Beispiel für 6km: R = 0.5 * Sqr( λ x D ) = 0.5 * Sqr( 0.12 x 6000 ) = 13,4m (Durchmesser = 27m!!!)
Die Formel in voller Schönheit ist R = 0.6 * sqrt( λ * a1*a2 / (a1+a2) ), wobei a1 und a2 die Entfernungen zu den Antennen ist.
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