Bluetooth (IEEE 802.15.1)

  • Frequenzband: 2.4 GHz
  • Modulation: FHSS (Frequency Hopping Spread Spectrum):
    • Das 2.4 GHz-Band wird in 79 Kanäle aufgeteilt, die 1600 Mal pro Sekunde 'quasi-zufällig' gewechselt werden (In Spanien und evtl. Japan sind es nur 23 Kanäle).
    • Dadurch wird die Sendeleistung auf das komplette Band verteilt ('gespreizt'), und Störungen kann ausgewichen werden.
  • Max. Datentransferrate (Brutto): bis 1Mbit
  • Max. Datentransferrate in der Realität (Netto)(mit aktivierter Verschlüsselung): maximal 720kbit/s (=90kByte/s) bei idealen Bedingungen (1m Distanz, 1 Client)

Bluetooth steht eigentlich nicht in Konkurrenz zu den anderen WLAN-Standards, sondern ergänzt diese (zu sehen z.B. an den neueren Apple-Geräten, die sowohl WLAN als auch Bluetooth integriert haben) - obwohl es durchaus Hersteller gibt, die Analog-, ISDN- oder sogar DSL-Modems via Bluetooth drahtlos mit Computern vernetzen (z.B. AVM). Mit der erreichbaren Übertragungsrate genügt Bluetooth gerade, um mit T-DSL-Geschwindigkeit zu surfen - mit den zu erwartenden Steigerungen der DSL-Geschwindigkeiten (heute schon bei 'Business'-Anschlüssen) kann Bluetooth allerdings nicht mithalten.

Das Haupteinsatzgebiet von Bluetooth liegt in einem anderen Bereich: Bluetooth ist weniger ein Netzwerkprotokoll, sondern vielmehr eine 'End-to-End'-Schnittstelle, die ursprünglich als reiner 'Kabelersatz' gedacht war. Mit Bluetooth sollte der 'Kabelverhau' um den PC gelichtet werden - das ist inzwischen schon Realität: man kann mit Bluetooth Maus, Tastatur, Modem, Drucker, Mobiltelefon, Organizer und Videokamera an den PC anbinden und ausserdem serielle Kabelverbindungen ersetzen. Inzwischen gibt es aber auch Audio-Anwendungen, z.B. drahtlose Kopfhörer oder Freisprecheinrichtungen für Mobiltelefone.

Charakteristisch für Bluetooth ist die geringe Reichweite (man spricht auch von 'PAN' ('Personal Area Network') - ein Netzwerk, das quasi immer um einen herum zur Verfügung steht) und der - vor allem im Vergleich zu WLAN - sehr geringe Stromverbrauch. Weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil: Bluetooth ist billig - durch 'Ein-Chip-Lösungen' und Massenfertigung (viele neuere Mobiltelefone sind von Haus aus Bluetooth-fähig) liegt der Preis jetzt schon unter den billigsten WLAN-Karten und fällt weiter.

In Spanien gilt ein etwas anderes Modulationsschema mit 23 Kanälen. Unter Umständen sind diese Geräte nicht mit anderen Bluetooth-Geräten Kompatibel ( http://www.palowireless.com/infotooth/knowbase/general/36.asp ).

FAQ Wenn man die Geräte nicht gerade direkt nebeneinander betreibt, dann verträgt sich Bluetooth mit WLAN. Eine Studie 'Wi-Fi (IEEE 802.11b) and Bluetooth' von Texas Instruments kam zu dem Ergebnis, dass ein Abstand von 10 bis 20 cm genügt, um beide Geräte ohne nennenswerte Beeinflussung zu betreiben.

Die Uni Münster hat inzwischen Bluetooth-Geräte in ihrem WLAN verboten um Störungen zu vermeiden! In Anbetracht der Untersuchung von Texas Instruments ist das wohl drastisch übertrieben.

FAQ Woher kommt der Name 'Blutooth'? Harald IV genannt Blåtand ( eng. Bluetooth) war von 935 - 986 König von Dänemark und brachte das Christentum nach Skandinavien. Sein Credo war: Jeder solle mit Jedem reden. Aber auch das ist eine andere spannende Geschichte. Wie Ericsson von Blåtand auf Bluetooth gekommen ist weiss ich nicht, denn 'Blåtand' bezeichnet eigentlich 'dunkles Haar'.

Die Bluetooth-Spezifikationen

http://www.bluetooth.com

-- Andreas Kalkbrenner, Stephan Pietzko - 16. Juli 2004

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